uschy & marco

Tagebuch vom 5. August bis 16. August



Norris Basin
Norris Basin
Der 5. August schien ein besonders schöner Tag zu werden. Wir wollten heute das Norris Becken auf suchen und danach nach Fishing Bridge fahren. Marco wollte noch kurz am Madison schauen, wer so am angeln war. Auf der Fahrt dort hin, sahen wir einen Coyoten, welchen wir sogar vor die Linse bekamen. Am Fluss angelangt, unterhielt sich Marco eine Ewigkeit mit Mat und seinem Freund,
sowie mit Isaak und seinem Vater. Am Himmel schaute es gar nicht mehr so gut aus wie noch kurz zuvor und ich drängte Marco zum Aufbruch. Aber eben, wenn Fischer ins Gespräch kommen, zieht sich dass ins unendliche. Als wir dann endlich beim Norris Becken ankamen, sah es bereits bedenklich aus. Gewitterwolken machten sich breit und schon bald hörte man ein erstes Grollen und da und dort zuckte ein Blitz am Horizont. Also machten wir uns schleunigst auf die Socken. Wir waren kaum in der Hälfte der ersten Runde, be gann es schon leicht zu tröpfeln. Fünf Minuten später befanden wir uns in mitten eines heftigen Gewitters. Es regnete was das Zeug hielt. Blitze erleuchteten den schwarzen Himmel und es knallte und hallte zwischen den Bäumen, als hätte der Blitz unmittelbar neben uns einge- schlagen. Wir sputeten uns dann und schlussendlich rannten wir bis zum Museum oder was das war. Zum Glück erinnerten wir uns noch vom letzten Mal daran. Wir kamen klatschnass an und fanden zwischen vielen Anderen trockenen Schutz unter dem Dach. Nach ca. fünf Minuten war der Spuk vorbei und wir liefen zum Auto. Es regnete zwar immer noch, aber nicht mehr so arg. Im Auto wurde dann zuerst mal die Heizung voll aufgedreht, damit wir wieder trockneten. Glücklicherweise haben wir auch immer einen Satz Wäsche und das Duschzeug dabei, so gab es keinen Grund nach Hause zu fahren. In Canyon Village versorgten wir uns mit Brot, Fleisch und Käse um Sandwich zu machen. Marco angelte noch ein wenig im Yellowstone River, aber es dauerte nicht lange und die Schleu sen über uns öffneten sich wieder. Was für ein Wetter! Auf dem Weg nach Fishing Bridge kamen wir in einen Stau. Natürlich wussten wir was los war. Hier hat es massenhaft Büffel. So war es dann auch. Die Büffel blockierten die ganze Strasse, da gab es kein Vorbei kommen mehr. Es ist schon imposant, was für eine Grösse diese Viecher haben. Wir sahen heute hunderte von Büffeln und der Verkehr kam dem entsprechend auch immer wieder ins Stocken, da jeder anhält um ein Foto zu machen. Na ja, vielleicht nicht jeder, aber viele. In Fishing Bridge warteten wir vergebens auf Ann und Glenn. Zu Hause war dann eine Nachricht an der Türe, dass sie kein
Torrero
Büffel am Yellowstone
Restaurant gefunden hätten in Fishing Bridge und darum heute Abend nicht kommen würden. Verrückt, die Beiden fuhren einige Kilometer um uns dies zu sagen. Im ganzen Park gibt es eben kein WI-FI und so ist es recht mühsam, wenn man mit jemandem abmachen will. Auch das Mobil Telefon funktioniert nicht, weder das vom schweizer Anbieter, noch das vom amerikanischen Betreiber.
Na ja, diesen Sonntag hätten wir auch besser verbringen können. Wäre das Gewitter nicht gewesen, wären wir wie geplant nach Fishing Bridge gefahren, hätten dort noch geduscht und uns dann mit Ann und Glenn getroffen. So haben wir die meiste Zeit des Nachmittags ver trödelt. Und ein Restaurant hätte es auch gehabt, allerdings in Lake Village, was zirka fünf Auto minuten von Fishing Bridge entfernt ist. Nun gut, wenigstens waren wir dafür wieder früh zurück.
mmm....
Quake Lake
Am 6. August gingen Bruce und Marco angeln. Heute morgen hatte es richtig Nebel, welcher sich erst gegen Mittag wieder auf löste. Währ- end ich nach Hause telefonierte, kreisten Peli- kane am inzwischen blauen Himmel und es wurde ein ganz schöner Tag. Am Abend
grillierten wir Steaks und dazu gab es Gemüse in der Schale. Bruce war völlig begeistert von diesem Essen,
was er sichtlich genoss. Am 7. August verbrachten wir den letzten Tag im Yellow- stone National Park. Obschon wir noch um zwei Tage verlängert hatten, wäre ich noch ganz gerne länger hier geblieben. Wir gingen zu Dritt ausserhalb des Parks im Madison River angeln. Es war ein ganz besonders schöner Tag, allerdings ging ein rechter Wind und ich konnte kaum werfen. Einmal versank ich fast in einem Schlammloch, was mir natürlich einige unschöne Worte entlockte,  obschon ich nachher wieder selber ab mir lachen musste, als ich mir das Bild vorstellte, wie ich da bis zur Hüfte im Dreck steckte. Dazu kam noch, dass es viele Schlangen hatte und ich x mal fast auf eine getreten wäre und mich dabei jedesmal ziemlich erschrack, obwohl ich keine Angst vor ihnen habe. Das war gar nicht mein Tag. Auch Marco lief es nicht so wie gewohnt, es hatte auch zu viele Leute am Fluss und so verabschiedeten wir uns nach dem Mittag von Bruce und fuhren nach Hause. So hatten wir schön Zeit alles für die morgige Abfahrt vor zu bereiten.
Als wir am 8. August morgens um sieben Uhr am Madison River vorbei fuhren wirkte die ganze Gegend sehr mystisch, Nebel dämpfte über dem Fluss, die Wapities grasten auf den Matten und man sah schon jetzt, dass es ein ganz schöner Tag werden musste. Die Strecke war sehr interessant und bald einmal erreichten wir die Orte Virginia City und Nevada City. Tönt sehr verheissungsvoll, allerdings handelt es sich hier um zwei kleine, verlassene Nester die einst boomten und Gold das Einkommen, aber auch der Untergang der Einwohner war. Heute kann man hier noch ein paar Gebäude und Maschinen dieser Zeit anschauen und vermutlich ist hier nun die einzige Einnahmequelle der Tourist. Während ich ein paar Föteli machte, unterhielt sich Marco mit einem Cowboy, welcher sich als T-Ray vorstellte und einige ganz interessante Stories aus seinem Leben erzählte. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit seiner Musik und Marco kaufte ihm dann eine CD ab, welche sogar richtig gut ist. Einige Stunden später, zwischen Butte und Missoula lag beissender Rauch in der Luft. Man konnte das Feuer nicht orten, aber man sah wie der Rauch zwischen den Bergen hing. Kurz vor Missoula wollten wir dann die Strasse Nr. 83 hoch fahren.
Virginia City
Virginia City
Virginia City
Virginia City
Virginia City
Nevada City
Twin Bridges
Twin Bridges
T-Ray und Marco
Nevada City
Twin Bridges
sind noch Fragen?

Hier stand aber eine Leuchttafel, worauf es hiess, dass die Strasse 83 wegen eines Feuers gesperrt ist. Wir mussten sogar noch einmal um kehren, um alles zu lesen, da wir uns zuerst nicht ganz sicher waren. Als uns dann viele Fire Fithers  entgegen kamen, war es eigentlich schon klar. Wir fuhren dann wieder auf die Interstate und fuhren dann auf der 93 hoch. Hier kaufte ich eine Zeitung um uns über das Feuer zu informieren. Es war unfassbar, hier in der Gegend brannten etwa acht Feuer und kein Wunder war die Sicht manchmal sehr einge- schränkt, alles lag unter einer grossen Dunst- glocke. Am Flathead Lake sah man nicht einmal das gegenüber liegende Ufer. Um halbsechs erreichten wir dann unser angestrebtes Ziel, den KOA Campground in West Glacier. Der Preis hat uns zwar fast aus den Schuhen geschlagen, aber wir waren froh angekommen zu sein und wir waren auch müde nach dieser langen Fahrt. Am nächsten Tag wurde mal wieder gewaschen und auch kam unser Freund Jonesy, welcher hier wohnt vorbei und lud uns ein, bei ihm und seiner Partnerin zu wohnen. Das war natürlich ganz toll. Wir fuhren noch nach Columbia Falls wo wir einige Einkäufe machen mussten und am Abend grillierten wir bei Jonesy und Dianne. Wir verbrachten einen schönen Abend draussen auf der Veranda, es war warm und die Sonne ver- sank wie ein roter Feuerball am dunstigen Horizont, was uns sehr an das grosse Feuer von Utah erinnerte.
Am 10. August wechselten wir dann zu unseren Freunden über. Hier konnten wir unseren Aufleger auf die grosse Wiese stellen und hatten auch Strom und Wasser. Während Marco und Jonesy sich für unsere Weiterreise vorbereiteten, das heisst sie mussten noch in den Flyshop und auch sonst noch einiges besorgen, blieb ich zu Hause. Wind kam auf und unsere Aufleger wurde kräftig durch geschüttelt. Das war natürlich ganz schlecht und die Feuer rundum wurden aufs Neue angefacht. Es wurden ja bereits viele Leute evakuiert und ein paar Häuser konnten nicht mehr gerettet werden. Auch heute grillierten wir wieder auf dem Grill, den Feuern war strengstens verboten. Tags darauf machten die Männer einen Floattrip auf dem Flathead River. Marco klagte danach über Rückenschmerzen, welche immer stärker wurden und so konnten wir auch nicht wie vorgesehen eine Kanutour auf dem Flathead River machen. Statt dessen fuhren wir dann am 12. August in den Glacier National Park. Leider war die Sicht wegen der vielen Waldbrände sehr getrübt. Als wir Polebridge erreichten, waren wir nicht schlecht überrascht als wir dort auf eine Bäckerei stiessen, wo es ganz leckere Sachen zu kaufen gab. Es war wirklich unglaublich, wie viele Leute sich dort auf hielten, offenbar ist dieser Laden sehr beliebt. Die Fahrt ging dann auf einer Gravel Road weiter zum Bowman Lake. Hier nahm ich ein erfrischendes Bad während hinter mir am Ufer ein Reh gelaufen kam und sich absolut nicht stören liess. Im Gegenteil, es kam sogar immer näher ran. Obschon es Sonntag war, hatte es kaum Leute hier, zwei Kanuten und eine Familie mit zwei kleinen Kindern, das war's. Einer der Jungs fand doch tatsächlich einen Frosch und war ausser sich vor Freude. Ich war schon ein wenig besorgt, dass er mir den Frosch auch noch zeigen wollte, ein solches Geschiss führte er auf. Zum Glück liess er da von ab und setzte
Middle F. Flathead River
Middle F. Flathead River
unser Freund Jonesy
Cutthroat
Bakery in Polebridge
Bowman Lake
getarnter Frosch
kleiner Rehbock
Bowman Lake
bei unseren Freunden
den Frosch in sicherer Entfernung im Wasser aus. Baden ging ich danach aber sicher- heitshalber nicht mehr. Am Abend kochten wir dann für unsere Freunde Dianne und  Jonesy Risotto mit Steinpilzen und verbrachten einen gemütlichen Abend auf der Veranda. Da Marco immer heftigere Rückenschmerzen bekam, suchten wir dann am 13. August einen Chiro- praktiker in Columbia Falls auf. Der nahm sich der Sache gekonnt an und wir waren auch beruhigt, da es sich hier um eine sehr seriöse Praxis handelte. Schliesslich erinnerten wir uns ja noch an die beiden Typen in Fort Bragg, deren Praxis, wenn man dem überhaupt so sagen kann, bei weitem keinen profesionellen Eindruck machte und die Beiden das Doppelte verlangten, was Marco hier bezahlen musste. Tags darauf ging Marco noch einmal zum Chiro. Offenbar handelte es sich um eine Entzündung und das Einzige was man tun konnte, war Eis auf legen. Was dann auch half. Am 15. August machten wir wieder einen Ausflug in den Park, diesmal nach Many Glacier. Unterwegs sahen wir eine Mountain Goat, welche auf einem Parkplatz von einer Schar Touristen umzingelt
Glacier National Park
Many Glacier
Jackson Glacier
Many Glacier
St. Mary Lake
Glacier National Park
Many Glacier
McDonald Lake
grosses Geköche
John, Dianne & McPeg
wurde. Von Many Glacier waren wir auch ganz begeistert, dieser Park ist echt cool und hat gigantische Berge. Auf dem Rückweg nahmen wir noch ein Bad im McDonald Lake und wir hatten das Gefühl dass es auch in der Nähe brennen musste, soviel Rauch lag in der Luft. Am Abend kochten wir mexikanisch und verbrachten wieder einen ganz lustigen Abend.
Auch der 16. August war geprägt von Rauch. Nach dem wir in Columbia Falls im Restaurant wo Dianne ausshilft gefrühstückt hatten, machten wir noch Einkäufe für unsere Weiterfahrt nach Canada. Es war unglaublich, am Nachmittag wurde es so dunkel, dass man des Gefühl bekam, es wäre bereits später Abend. Die Feuer breiteten sich weiter aus und es waren noch neue dazu gekommen.